Die ärztliche Versorgung in Pflegeheimen und
Altersheimen wird zunehmend schwieriger.
Für Hausärzte lohnt sich der Besuch in Pflegeheimen
kaum noch. Geriater für Pflegezentren zu finden, ist aber schwer – auch weil zu
wenige von diesen Fachärzten ausgebildet werden.
Seit es bei den Hausärzten an Nachwuchs mangelt, haben
die verbleibenden Praxen mehr als genug Patienten. Durch die zunehmende
Arbeitsbelastung können Heimbesuche nur noch zu Randzeiten wahrgenommen werden.
Aufgrund dieser Entwicklung zeichne sich bereits jetzt
ab, dass Pflegeheime künftig immer weniger Hausärzte finden werden, die
BewohnerInnen im Heim besuchen, sagt Gabriela Bieri, Chefärztin des
Geriatrischen Diensts der Stadt Zürich.
Dazu komme, dass heute aufgrund der längeren
Spitex-Betreuung in den Pflegeheimen wesentlich ältere und pflegebedürftigere
Menschen leben.
Die medizinisch zunehmend komplexeren Fälle verlangten
deshalb ein spezifisches geriatrisches und gerontopsychiatrisches Fachwissen,
über welches Hausärzte nicht immer verfügten.
Zahlreiche Pflegeheime haben darum damit begonnen,
Geriater einzustellen. Diese Stellenbesetzungen gestalten sich aber alles
andere als leicht.
Die Geriatrie ist kein Fachgebiet, auf das sich junge
Ärztinnen und Ärzte als Erstes stürzen.
Die Beschäftigung mit älteren Menschen gilt als nicht
sehr interessant und es herrscht ein gewisser Nihilismus vor, der in der Frage
mündet, was man mit alten Leuten, die ohnehin stürben, noch machen solle. Sexy
sei alles Technische wie beispielsweise die Kardiologie, in der man
spektakuläre Erfolge feiern könne, sagt Roland Kunz, Chefarzt Geriatrie im
Spital Affoltern. Die Erfolgserlebnisse eines Geriaters bestehen dagegen in der
Regel darin, dass eine ältere Person länger selbständig im eigenen Haushalt
bleiben kann – und sei es nur für ein paar Monate. Laut Kunz wäre es künftig
darum zentral, das Ansehen von Ärzten, die ältere Menschen behandeln, zu
verbessern. Denn an spannenden Herausforderungen für MedizinerInnen mangelt es
in der Geriatrie keineswegs. Nirgendwo sonst sei eine derartige
interdisziplinäre Zusammenarbeit gefragt», erklärt Gabriela Bieri. Betagte Menschen
kämpften oftmals mit einer ganzen Reihe von Problemen – motorischen,
psychischen, kardiologischen, aber auch sozialen. In diesem breiten Feld gehe
es in hauptsächlich darum, den Menschen als Menschen wahrzunehmen, statt mit
ihm eine hochtechnisierte Maschinerie zu durchlaufen.
Junge Internisten lassen sich aber durchaus von der
Begeistung für die Geriatrie anstecken, wenn sie an das Thema herangeführt
werden.
Problematisch ist allerdings, dass es für solche
Interessenten im Kanton Zürich zu wenig Weiterbildungsplätze gibt.
Die Stellen an der Klinik für Akutgeriatrie, der
grössten kantonalen Ausbildungsstätte, sind bis ins Jahr 2015 ausgebucht.
Dass die Spitäler nun reihum neue Plätze anbieten
werden, um dem Mangel an Geriatern entgegenzutreten, ist allerdings
unwahrscheinlich. Durch die überdurchschnittlich lange Dauer des Aufenthalts
von älteren Patienten sind solche Abteilungen meist defizitär. Ein derartiges
Geriatrie-Angebot aufzubauen, liegt daher nicht im Interesse der Spitäler.
Quelle:
http://www.nzz.ch/aktuell/zuerich/stadt_region/zuercher-pflegezentren-fehlt-es-an-geriatern-1.18002672
Kommentar:
Nicht nur die Geriatrie als ärztliche Fachrichtung
braucht eine Aufwertung, sondern genauso die Langzeitpflege. Es handelt sich
hier – beispielsweise beim Umgang mit Demenz-Kranken – um eine sehr
anspruchsvolle Arbeit, die entsprechend geschätzt und auch entsprechend bezahlt
werden sollte.
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