Freitag, 22. März 2013

Zürich: Mangel an Geriatern für Pflegeheime


Die ärztliche Versorgung in Pflegeheimen und Altersheimen wird zunehmend schwieriger.

Für Hausärzte lohnt sich der Besuch in Pflegeheimen kaum noch. Geriater für Pflegezentren zu finden, ist aber schwer – auch weil zu wenige von diesen Fachärzten ausgebildet werden.
                                   
                          
Seit es bei den Hausärzten an Nachwuchs mangelt, haben die verbleibenden Praxen mehr als genug Patienten. Durch die zunehmende Arbeitsbelastung können Heimbesuche nur noch zu Randzeiten wahrgenommen werden.
Aufgrund dieser Entwicklung zeichne sich bereits jetzt ab, dass Pflegeheime künftig immer weniger Hausärzte finden werden, die BewohnerInnen im Heim besuchen, sagt Gabriela Bieri, Chefärztin des Geriatrischen Diensts der Stadt Zürich.
Dazu komme, dass heute aufgrund der längeren Spitex-Betreuung in den Pflegeheimen wesentlich ältere und pflegebedürftigere Menschen leben.
Die medizinisch zunehmend komplexeren Fälle verlangten deshalb ein spezifisches geriatrisches und gerontopsychiatrisches Fachwissen, über welches Hausärzte nicht immer verfügten.
Zahlreiche Pflegeheime haben darum damit begonnen, Geriater einzustellen. Diese Stellenbesetzungen gestalten sich aber alles andere als leicht.

Die Geriatrie ist kein Fachgebiet, auf das sich junge Ärztinnen und Ärzte als Erstes stürzen.

Die Beschäftigung mit älteren Menschen gilt als nicht sehr interessant und es herrscht ein gewisser Nihilismus vor, der in der Frage mündet, was man mit alten Leuten, die ohnehin stürben, noch machen solle. Sexy sei alles Technische wie beispielsweise die Kardiologie, in der man spektakuläre Erfolge feiern könne, sagt Roland Kunz, Chefarzt Geriatrie im Spital Affoltern. Die Erfolgserlebnisse eines Geriaters bestehen dagegen in der Regel darin, dass eine ältere Person länger selbständig im eigenen Haushalt bleiben kann – und sei es nur für ein paar Monate. Laut Kunz wäre es künftig darum zentral, das Ansehen von Ärzten, die ältere Menschen behandeln, zu verbessern. Denn an spannenden Herausforderungen für MedizinerInnen mangelt es in der Geriatrie keineswegs. Nirgendwo sonst sei eine derartige interdisziplinäre Zusammenarbeit gefragt», erklärt Gabriela Bieri. Betagte Menschen kämpften oftmals mit einer ganzen Reihe von Problemen – motorischen, psychischen, kardiologischen, aber auch sozialen. In diesem breiten Feld gehe es in hauptsächlich darum, den Menschen als Menschen wahrzunehmen, statt mit ihm eine hochtechnisierte Maschinerie zu durchlaufen.
Junge Internisten lassen sich aber durchaus von der Begeistung für die Geriatrie anstecken, wenn sie an das Thema herangeführt werden.
Problematisch ist allerdings, dass es für solche Interessenten im Kanton Zürich zu wenig Weiterbildungsplätze gibt.

Die Stellen an der Klinik für Akutgeriatrie, der grössten kantonalen Ausbildungsstätte, sind bis ins Jahr 2015 ausgebucht.

Dass die Spitäler nun reihum neue Plätze anbieten werden, um dem Mangel an Geriatern entgegenzutreten, ist allerdings unwahrscheinlich. Durch die überdurchschnittlich lange Dauer des Aufenthalts von älteren Patienten sind solche Abteilungen meist defizitär. Ein derartiges Geriatrie-Angebot aufzubauen, liegt daher nicht im Interesse der Spitäler.
Quelle:
http://www.nzz.ch/aktuell/zuerich/stadt_region/zuercher-pflegezentren-fehlt-es-an-geriatern-1.18002672


Kommentar:
Nicht nur die Geriatrie als ärztliche Fachrichtung braucht eine Aufwertung, sondern genauso die Langzeitpflege. Es handelt sich hier – beispielsweise beim Umgang mit Demenz-Kranken – um eine sehr anspruchsvolle Arbeit, die entsprechend geschätzt und auch entsprechend bezahlt werden sollte.

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Phytotherapie / Pflanzenheilkunde:

Ausbildung / Weiterbildung / Fortbildung für Pflegepersonen und andere Interessierte in Winterthur (Kanton Zürich, Schweiz).Kurse für Heilpflanzen-Anwendungen in Palliative Care, Spitex, Pflegeheim, Spital, Psychiatrie.

Weitere Informationen:







Sonntag, 17. März 2013

Zitat zum Thema: Würdiges Sterben im Pflegeheim


In einem Interview äussert sich Hans-Joachim Willenbrink zum Thema „Würdiges Sterben im Pflegeheim“:

„Nicht jede Situation bedarf einer Aufnahme auf der Palliativstation, wo wir immer noch Wartelisten haben. Und wir brauchen bessere Versorgungsstrukturen in Pflegeheimen, damit dort ein würdevolles Sterben möglich ist und die Patienten in diesen Situationen nicht ins Krankenhaus gebracht werden. Man darf nicht außer Acht lassen, dass sich in vielen Einrichtungen etwas getan hat. Es muss uns etwas wert sein, gut ausgebildete Schwestern und Pfleger in Altenheimen zu haben, die mit den Hausärzten den Mut haben und sagen: Auch wenn keine Patientenverfügung vorliegt, dieser Patient kommt nicht mehr ins Krankenhaus.“

Quelle:
http://www.nwzonline.de/interview/wuerdiges-sterben-muss-auch-im-pflegeheim-moeglich-sein_a_2,0,2599714783.html

Der Mediziner Hans-Joachim Willenbrink (60) ist Chefarzt für Palliativmedizin und Schmerztherapie am Klinikum Links der Weser in Bremen. Er leitet den Bremer Kongress für Palliativmedizin.

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Phytotherapie / Pflanzenheilkunde:

Ausbildung / Weiterbildung / Fortbildung für Pflegepersonen und andere Interessierte in Winterthur (Kanton Zürich, Schweiz).Kurse für Heilpflanzen-Anwendungen in Palliative Care, Spitex, Pflegeheim, Spital und Psychiatrie.

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